Wie klimaneutral sind wir als Marketingagentur?
Wir wollen es genau wissen und messen neu unseren CO₂-Fussabdruck. Aber damit beginnen die möglichen Massnahmen für mehr Klimaschutz erst – das Ziel ist eine Zertifizierung. In erster Linie wollen wir uns verbessern, zudem verlangt die Branche vermehrt nach Labels. Eine Auslegeordnung.Wie viel CO2 verursacht eine Kampagne? Wie produzieren wir unsere gewinnbringenden Massnahmen? Wie viel Strom verbrauchen wir oder wie oft und womit kommen die Mitarbeitenden in die Agentur? Solche Fragen werden auch für unsere Branche immer wichtiger – vor allem bei öffentlichen Ausschreibungen. Denn nebst der eigentlichen CO2-Reduktion sind auch Labels und Zertifizierungen wie beispielsweise Ecovadis vermehrt gefragt. Die Studie «Green Media 2.0» von Annalect bestätigt dies. Ihr zufolge wird klimaneutrale Werbung für 40 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen sehr wichtig.
Was bisher ein Nice-to-have war, wird für immer mehr Unternehmen zur Pflicht: die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auftraggebende des Bundes beispielsweise setzen für ihre Zulieferer eine solche Bewertung voraus. Andererseits wird die Bewertung mit dem Blick auf ökologische, aber auch soziale und ethische Aspekte immer mehrdimensionaler. Wer sich zertifizieren lassen will, muss seine Bemühungen in den Bereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung darlegen. Zertifizierungen sollen dabei helfen, Transparenz, Vertrauen und Sicherheit zu schaffen. Sie wurden aber auch zu einer grossen Industrie mit viel Verdienstpotenzial. Zumindest für die eine Seite.
Klimaschutz erfordert fünf Schritte
Mitgliederagenturen von Leading Swiss Agencies (LSA) können jetzt mithilfe von ClimatePartner ihre CO2-Emissionen messen und den ermittelten CO2-Fussabdruck kompensieren. Mittelfristig geht es jedoch vielmehr um Reduktion als um Kompensation. Auch wir haben im März 2024 mit der Messung begonnen. Das ist aufwändig, vor allem beim ersten Mal. Wir rechnen mit mehreren Wochen Recherchearbeit für alle Zahlen.
ClimatePartner stellt für die Messung und Berechnung ein Online-Tool zur Verfügung und stützt sich auf die Erfahrung aus Projekten für inzwischen über 6’000 Firmen. Die ClimatePartner-Zertifizierung hilft Unternehmen, die nötigen Schritte für den Klimaschutz anzugehen, kontinuierlich dranzubleiben und transparent darzustellen, was sie erreicht haben. Der ganze Prozess verläuft in fünf Schritten:
1. CO2-Bilanz des Unternehmens, des Produkts oder Services auf Grundlage internationaler Standards berechnen.
2. Ziele für die Reduktion der Emissionen innerhalb der ersten 12 Monate setzen.
3. Sich für die kontinuierliche Reduktion der Emissionen verpflichten, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
4. Klimaschutzprojekte finanzieren und dazu beitragen, Klimaschutz weltweit zu unterstützen. Klimaschutzprojekte sparen nachweislich CO2-Emissionen ein. Der finanzielle Beitrag ermöglicht die Einsparung von Emissionen mindestens in Höhe des Footprints.
5. Transparent kommunizieren über das Label «ClimatePartner-zertifiziert» und eine Climate-ID-Website.
Zuerst geht es jetzt darum, die Bereiche mit den grössten Emissionstreibern aufzudecken. Danach wollen wir das höchste Potenzial zur Einsparung nutzen. Was wir alles messen? Den Strom- und Wasserverbrauch, erzeugte Wärme und Kälte, den Fuhrpark, eingekaufte Güter, Abfälle, Reisen und die Arbeitswege aller Mitarbeitenden.
Wir sind gespannt, wo bei uns das primäre Einsparpotenzial liegt. Zum jetzigen Zeitpunkt tappen wir noch im Dunkeln, denn grundsätzlich sind weder unser Geschäftsmodell noch unsere Firmengrösse sehr CO2-intensiv. Wir erstatten an dieser Stelle gerne wieder Bericht und können hoffentlich bald Erkenntnisse und Fortschritte verlauten.