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Filmfotografie
 
Stories 20, 08.03.2023
Inspiration

Filmfotografie – Körnige Bilder, einmalige Momente.

Ein Klick und es ist vorbei. Der Moment, der Platz auf der Filmrolle, das Bild. Weiss ich, ob ich diese eine Erinnerung richtig festhalten konnte? Nicht wirklich. Werde ich es wissen? Kann sich um Tage oder Wochen handeln. Würde ich diesen Prozess trotzdem wiederholen? Ohne Zweifel: immer und immer wieder. Filmfotografie in a Nutshell.

Warum high quality wenn es auch körnig geht?

Eigentlich ein Paradox: Unternehmen versuchen immer bessere Kameras in immer kleiner werdende Smartphones zu verbauen. Ich greife zum Vintage-Gerät, welches wohl bereits seit Ewigkeiten von Brockenstube zu Brockenstube wandert. Mit dem Ergebnis: körnige, meist farblich leicht verblasste Bilder. Warum? Ganz einfach: Es ist dieser eine Atemzug, den man festhält. Diese eine Aufnahme. Sie hat so viel mehr Charme, Charakter, Seele – schwierig zu beschreiben. Es braucht etwas Übung, Zeit und Geduld, diesen einen Moment zu finden. Aber im Endeffekt macht mich dieses eine Bild glücklicher als die 17 Versuche auf dem iPhone. 

FilmfotografieKamera: Olympus AF-1 TWIN, Film: Kodak PORTRA 400

Na dann los! Aber was nur?

Anfangs war ich noch sehr bedacht. Jede Aufnahme musste dieses «Once in a Lifetime»-Bild werden – schliesslich ist Filmfotografie nicht günstig. Nach jedem Bild kam gleich das schlechte Gewissen: Hat sich das tatsächlich gelohnt? Hab ich einen Platz auf der Filmrolle vergeudet? Mittlerweile sehe ich das lockerer. Es sind nicht die perfekten Momente, die ich festhalten möchte. Es sind Momente meines Lebens. Und die sind nunmal manchmal chaotisch und etwas verschwommen. Aber selbst diese Bilder sind irgendwie «artsy».  

FilmfotografieKamera: Olympus AF-1 TWIN, Film: Kodak PORTRA 400

Warten, warten und… nochmals warten

Mittlerweile ist es einfach, den Film entwickeln zu lassen. Kamerafachgeschäfte oder selbst die Supermärkte unseres Vertrauens bieten verschiedenste Services an. Ob direkt gedruckt oder per E-Mail ins Postfach – irgendwie kommen die Fotos schon an. Doch bis es so weit ist, dauert es meist eine Weile. Schliesslich ist das Entwickeln ein Handwerk, welches Zeit in Anspruch nimmt. Sind die Bilder aber endlich da, ist die Wartezeit vergessen. Viele sagen über den Moment, er fühle sich an wie Weihnachten. Stimmt zu 100%. Denn meist vergesse ich, welche Augenblicke es auf die Filmrolle geschafft haben. Jedes Bild einzeln anzusehen lässt mich diese Erinnerungen wieder neu durchleben. Wie ein Geschenk an mich selbst. Wie Weihnachten eben. 

FilmfotografieKamera: Canon EOS 700, Film: Kodak ULTRAMAX 400

Filmfotografie – für alle was? 

Wenn du die Chance dazu hast, probier es aus. Es steckt an. Mich hat eine Freundin inspiriert. Es muss nicht die Profikamera mit vielen Einstellungen sein, ein einfaches Modell mit zwei Knöpfen reicht. Fragen mich Leute nach Tipps, rate ich meistens: Fotografiere, worauf du Lust hast. Drücke den Auslöser, wann immer es für dich stimmt. Vielleicht magst du Personenaufnahmen lieber, vielleicht aber auch Sonnenuntergänge und pure Natur. Egal, welches Motiv du vor deiner Linse hast: Es bereitet dir Freude. Und sobald die Bilder entwickelt zu dir zurückkommen, erlebst du die festgehaltenen Momente nochmal. Filmfotografie muss nicht perfekt sein. Auch wenn die Aufnahmen körnig, verblasst oder verschwommen sind: Schön sind sie irgendwie trotzdem.  

FilmfotografieKamera: Canon EOS 700, Film: Kodak ULTRAMAX 400