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Minimalismus hinterfragen
 
Stories 19, 17.01.2023
Inspiration

Minimalismus hinterfragen. Wieviel weniger macht mehr Design?

Einer meiner grössten Ansprüche als Designer ist, Sachen aufs Wesentliche zu reduzieren. Ich bin überzeugt von der Wichtigkeit, die Kernbotschaft so klar wie möglich zu vermitteln. Ohne Ablenkung.

Es ist aber gleichzeitig ein schmaler Grat, auf dem Minimalismus zu weit gehen kann und Design schlichtweg banal und charakterlos wird. Das ist mir in den letzten Jahren stark bei Logo-Redesigns aufge­fallen, wie bei den folgenden Beispielen. Einige Reduktionen werden heute in der Design-Welt belächelt. So habe ich mich und meinen Um­gang mit Minimalismus hinterfragt.

 

Logos Minimalismus

 

Während meiner Ausbildung vor circa 10 Jahren gab es einen Beitrag vom Studio Antrepo, der viral ging. Sie haben das Design von Verpackungen Schritt für Schritt reduziert. Damals war für mich absolut klar, welche Version ich bevorzuge: natürlich die reduzierteste Version, alles in Helvetica gesetzt. Vor ein paar Monaten bin ich wieder auf den Post gestossen und habe gemerkt, dass sich bei mir einiges verändert hat. Ich finde zwar immer noch eine etwas reduziertere Version oft zielführender, sehe dies aber zum Glück nicht mehr in der Lösung durch den Fokus auf Helvetica. Auf den folgenden Beispielen habe ich euch meine persönlichen Favoriten markiert:

 

Minimalismus Evian

Minimalismus Duracell

Minimalismus Smint

Minimalismus Guiness

Minimalismus Lemsip

Minimalismus Tabasco

Minimalismus Vanish

Design-Trends kommen und gehen, unser Geschmack verändert sich laufend. Das ist absolut okay und macht unseren Job spannend. Ich glaube unser Anspruch ist sowieso, unsere Entwürfe immer wieder zu hinter­fragen. Das leben wir im Arbeitsalltag. Aber wir sollten als Designer auch uns selbst, unseren Stil und Geschmack hinterfragen können. Ich hoffe, dass ihr diese Möglichkeit erhält, nutzt und euch somit stets weiterentwickelt.