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Briefings in der Kommunikation
 
21.04.2025
KnowHow

Schluss mit schlechten Briefings – so geht’s richtig!

Unklare Vorgaben, vage Erwartungen und ständiges Nachfragen – der Albtraum jeder Zusammenarbeit. Das führt zu Frust und mittelmässigen Ergebnissen. Beides lässt sich vermeiden. Wer klare Ziele und die richtige Zielgruppe definiert, spart Zeit und schont die Nerven. Hier erfährst du, wie du dein Briefing auf den Punkt bringst und so für einen gelungenen Projektstart sorgst.

Rätselhafte Briefings? Wie du es besser machst.

Wer kennt es nicht: Ein Meeting voller Fragezeichen, der Wunsch «Mach mal was Cooles», ein Projektstart ins Leere oder das verzweifelte Nachhaken, weil niemand so genau weiss, was eigentlich gewollt ist – oder alle etwas anderes verstanden haben. Willkommen in der wunderbaren Welt der schlechten Briefings! Die Folgen? Ständige Rückfragen, unnötige Korrekturschleifen, genervte Teams und durchschnittliche Arbeiten. Das macht niemanden glücklich. Denn Frust killt Kreativität. Aber keine Sorge – ich habe mich auf eine Mission begeben: die Welt von schlechten Briefings zu befreien. Schluss mit Bullshit-Bingo. Statt Wischiwaschi gibt’s jetzt klare Ansagen.

 

Ein gutes Briefing ist kein «Nice-to-have».

Du denkst jetzt vielleicht «Ist doch logisch!» – eben nicht. Es ist erschreckend, wie oft wichtige Informationen fehlen. Wenn dein Gegenüber nicht genau weiss, was du brauchst, bekommst du mit Sicherheit nicht das, was du dir vorstellst. Darum: Bevor du losrennst, musst du wissen, wohin du willst.

 

1. Was ist das Ziel?

Ob Kampagne, Social Media Post oder Broschüre – jede Massnahme hat eine Aufgabe. Oft wird diese aber nicht genau formuliert. Darum konkret:

  • Was soll bei der Zielgruppe hängen bleiben?
  • Welche Emotionen möchten wir auslösen?
  • Was soll die Zielgruppe konkret tun? Klicken, kaufen, liken, abonnieren?

Beispiel
Falsch: «Wir brauchen eine Landingpage.»
Ohne fassbare Ziele endet die Seite in einem netten Info-Blatt.
Richtig: «Die Landingpage soll Leads generieren, indem sie User/innen mit einem Promocode lockt.»

 

2. Wer ist die Zielgruppe?

Klingt banal, ist aber entscheidend: 

  • Wen soll die Botschaft erreichen?
  • Was bewegt diese Menschen?
  • Wie reden sie?
  • Welchen Wissensstand haben sie?
  • Was sind ihre Wünche, Probleme und Bedürfnisse?
  • Und wichtig: Wo holen wir sie ab?

Ein Text für CEOs klingt anders als einer für Gen Z auf TikTok. Und ein Design für ein Luxusprodukt hat andere Anforderungen als eine Werbeanzeige für den Imbissstand.

Beispiel:
Falsch: «Wir brauchen eine Social-Media-Kampagne für unsere neue Kaffeemarke.»
Ohne Infos zur Zielgruppe landest du bei «Jeder kann zu unserer Kundschaft gehören.»
Richtig: «Unsere Marke spricht Pendelnde an, die hochwertigen Kaffee lieben und viel an Bahnhöfen unterwegs sind.»

 

3. Exakte Erwartungen und Deadlines

«Mach mal was Cooles» ist kein Briefing. Sag konkret, was du brauchst und bis wann. Genaue Ansagen verhindern Missverständnisse und unnötigen Stress.

  • Was genau soll geliefert werden? Text, Design, Strategie?
  • In welchem Format? (Länge, Stil, Tonalität)
  • Wie sieht der Budgetrahmen aus?
  • Bis wann muss es fertig sein?

Falsch: «So schnell wie möglich»

Richtig: «Wir brauchen den ersten Entwurf bis Mittwoch, geben Feedback bis Freitag. Am Montag geht die Massnahme live.»

 

Ein gutes Briefing ist eine Absicherung – nicht nur für uns als Agentur, sondern auch für Auftraggebende. Wenn die Frage «Warum wurde das so gemacht?» auftaucht, gibt es eine einleuchtende Antwort: «Weil das so im Briefing stand.». Entscheidungen können so begründet werden, statt sich im Nachhinein zu rechtfertigen.

 

Fazit: Rettet die Briefings, rettet die Welt!

Eindeutig formulierte Briefings sorgen dafür, alle auf den gleichen Stand zu bringen und Missverständnisse gar nicht entstehen zu lassen. Das macht die Zusammenarbeit deutlich effizienter und spart Zeit – nicht so viele Rückfragen, kleinere Feedbackrunden und weniger aufwendige Korrekturen. Gleichzeitig steigt die Motivation im Team, denn nichts ist frustrierender als unklare oder unterschiedliche Erwartungen. Also: ab jetzt klare Briefings – für weniger Frust und mehr grossartige Ergebnisse.

 

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – Debriefing nicht vergessen.

Während ein gutes Briefing den Start erleichtert, sorgt ein strukturiertes Debriefing dafür, dass jedes Projekt eine Lernkurve hat. Konstruktives Feedback hilft Prozesse zu optimieren, Missverständnisse zu klären und aus Fehlern zu lernen. Es schafft Transparenz und verbessert die Zusammenarbeit. Das muss nicht kompliziert sein. Schon ein kurzes, ehrliches Gespräch ermöglicht, Abläufe künftig zu verbessern und Projekte reibungsloser zu gestalten. 

 

Hier ein paar Fragen für ein sinnvolles Debriefing:

  • Haben wir das Ziel erreicht? Wenn nicht, warum?
  • Gab es Unklarheiten im Briefing oder während der Umsetzung?
  • Wo kamen unerwartete Herausforderungen zum Vorschein?
  • Was lernen wir darauf für zukünftige Projekte?
  • Wie war die Zusammenarbeit?

 

 

Dein Briefing steht. Wie vermittelst du es allen Beteiligten am besten?