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Bühler & Bühler Team
 
01.07.2024
Inspiration

Kreatives Kennenlernen des Text-Teams.

Wir lieben es zu schreiben. Neben Kundschaftsprojekten schenken uns Spielereien stets neue Inspiration im Agenturalltag. Dafür nehmen wir uns jeden Monat in einer gemeinsamen Session Zeit. In dieser Ausgabe schickten wir uns gegenseitig auf grosse Abenteuer.

Die Vorgaben: 20 Minuten für eine Kurzgeschichte zu einem Teammitglied und Thema – nach Zufallsprinzip kombiniert und zugeteilt. Ob komplett fiktiv oder doch irgendwie passend? Lest und entscheidet selbst.

 

Auf hoher See: Rebecca schickt Doris in aussergewöhnliche Ferien 

Ein Haus am Meer ist ja schon schön und gut, dachte sich Doris beim abendlichen Shisha-Rauchen auf ihrem Balkon an der ägyptischen Küste. Doch sie hatte nicht genug von den Weiten des Ozeans und sehnte sich hinaus zu den Wellen. Und so machte sie sich auf den Weg zum Hafen und buchte das nächste Kreuzfahrtschiff nach Sansibar.

Bloss nicht Raphi erzählen, dachte sie sich heimlich. Der bekommt noch einen Herzinfarkt wegen der CO2-Bilanz. Denn während ihrer Meeres-Euphorie hatte sie ihr spontanes Erlebnis mit der Agentur-Kreditkarte bezahlt. Doch ehe sie sich ihrem schlechten Gewissen widmen konnte, befand sie sich schon in einer langen Schlange, die sich wie eine Python dem Steg entlang zu einem Schiff grösser als der Prime Tower zuwandte. Hier würde sie nun die nächsten fünf Wochen verbringen. Zwischen Leinenhosen, Panamahüten und Blumen-Blusen der anderen Gäste, deren Altersdurchschnitt sie drastisch nach Süden beförderte. Just wie dieser Dampfer, auf dessen Deck sie nun einen Cognac schlürfte.

Schon lange hatte sie sich nicht mehr so jung gefühlt. Und noch viel länger war es her, dass sie sich so langweilte. Mit einem angenehmen Damen-Räuschchen und wehenden Haaren träumte sie von Sansibar. Zumindest bis ihre Gedanken von stechenden Kopfschmerzen unterbrochen wurden. Erst wollte sie es auf den Cognac schieben. Doch es war ein Geruch, der ihre Zornesfalte in tiefe Furchen legte. Der Geruch nach Tod und Verwesung. Kein Wind war stark genug, ihn wegzuwehen. Ausserdem war der Ursprung des strengen Odeurs auf dem gesamten Schiff auszumachen. Die Rentner hatten ihre Suiten eingerichtet und kamen an Deck. Doris überkam die Reue ihrer Entscheidung. Und die Übelkeit.

 

Ganz majestätisch: Clemens schickt Robin ans Pferderennen

6:15 Uhr. Wie jeden Tag betritt der Butler von Sir Robin of Donaghty die Gemächer seines Dienstherren und zieht die schweren Vorhänge aus purpurfarbener Atlasseide beiseite. «Guten Morgen, Sir Robin. Ihre Lordschaft haben mich gebeten, Ihre Lordschaft daran zu erinnern, dass heute der Tag des Grand National ist. Tudor Precision, das preisgekrönte Gewinnerpferd Ihrer Lordschaft, hat heute Morgen bereits ein leichtes Aufwärmprogramm durchgeführt und ist nach Auskunft des Cheftrainers Ihrer Lordschaft Stallungen in hervorragendem Zustand.»

«Boulders, ich habe mir überlegt, dass ich heute nicht den Helikopter nach Aintree nehmen werde. Bitte sagen Sie Harrington, er soll den Jaguar bereitmachen. Abfahrt im 8:00 Uhr.» «Sehr wohl, Sir Robin.» Nach einem raschen Frühstück erreicht Sir Robin um kurz vor acht die Garagen unweit seines Landsitzes. Harrington, der Wagenmeister, wartet bereits neben dem startbereiten dunkelgrünen 65er Jaguar E-Type Coupé. «Mylord, der Motor ist betriebswarm, ich habe vollgetankt und Norris hat Ihnen einen Picknickkorb mit einem leichten Lunch in den Kofferraum gestellt.» «Danke Harrington», erwidert Sir Robin, nimmt auf der Fahrerseite Platz und bewegt den Jaguar mit gedrosselter Geschwindigkeit über die kiesbestreute Auffahrt in Richtung des Haupttores.

Nach zweieinhalb Stunden entspannter Fahrt erreicht er den Aintree Racecourse in der Nähe von Liverpool und stellt den Jaguar auf dem reservierten Parkplatz ab. Dann begibt er sich zur Loge, die die Familie Donaghty Jahr für Jahr seit fast zweihundert Jahren nutzt. «Wie stehen die Wetten für Tudor Precision?» fragt er einen der livrierten Angestellten. «4 ½ zu 1», erwidert dieser. «Soll ich für Ihre Lordschaft auf Tudor Precision setzen?» «Danke, setzen Sie das Übliche.» Und nach einer kurzen Pause: «Erhöhen Sie auf 2.» «Jawohl Mylord.» «Und jetzt bitte ich um absolute Ruhe, während ich mein Mortadellasandwich verspeise.»

 

In luftiger Höhe: So stellt Doris sich Joséphine im Zirkus vor

«Taraaaa! Letztes Jahr eroberte sie den Cirque de Soleil als Hauptattraktion mit ihrer unglaublichen Show. In den letzten Monaten hat sie bei Shaolin Meister Shi Heng Li im Dragon Tempel ihre Fertigkeiten auf ein neues Level gebracht. Heute erstmals in der Manege: Applaus für Miss JoJo Multiskillcat!» 

Mit diesen Worten überlässt Zirkusdirektor Franz den Scheinwerfer-Kegel einer Frau in Catsuit mit flauschigen Katzenohren. Geschmeidig und fast unscheinbar, aber unübersehbar, bewegt sie sich ins Zentrum. Stille herrscht. Nur unterbrochen von ein paar störenden Pfiffen von Burschen, die ihre Augen nicht im Griff haben. 

Zack! Von hinten zielen wie von Geisterhand drei brennende Fackeln in ihre Richtung. Mit ihrem siebten Sinn packt sie diese rücklings und fängt mit einem Schnurren entspannt zu Jonglieren an. 

Das Orchester setzt ein mit Cats in the Cradle von Ugly Kid Joe. Plötzlich schweben Luftballone vom Himmel. Unbeeindruckt und mit Leichtigkeit balanciert JoJo diese im Wechselspiel mit den immer noch brennenden Fackeln. Der Refrain erklingt und eine Armee von weissen Mäusen marschiert am Manegenrand. JoJo fixiert sie mit ihren grünen Katzenaugen, lächelt und lässt sie zu ihrer Choreo im Kopf synchron tanzen. Miss Multiskillcat sieht immer noch entspannt aus. 

Ein Trapez wird wie von Geisterhand aufgestellt. Das Publikum hält den Atem an. Jojo nimmt tief Luft und hüpft auf die Stange – Katze eben. Ohne den Überblick über all ihre Sinne und Dinge zu verlieren, schwebt sie nun über den Köpfen der Menschen – immer noch alles im Griff. Fackeln, Ballone, Mäuse, Orchester. Sie manifestiert ein berührendes Gesamtkunstwerk im Zelt, das sich in die Herzen der Menschen einbrennt.

 

Ein Traum: Joséphine veranstaltet das perfekte Sommerlager für Laura

Sommer, Sonne, Shrek! Als Fanatikerin des grünen Dreamworks-Stars Shrek besucht Laura seit ihrer Kindheit das sumpfige Sommerlager – immerhin hat der tollkühne Held sie bis heute begleitet, inspiriert und geprägt. 

Umgeben von Natur verbringt Laura mit allen Teilnehmenden die Woche im Baumhaus. Der Tagesplan sieht immer anders aus. Aber womit jeder Morgen beginnt? Natürlich: Ein Bad im Sumpf. Soll gut für die Haut sein. 

Das Frühstück ist grosszügig: Beispielsweise gibt’s Schoko-Sumpf-Milch mit Insektenbrötchen (Proteine und so), zum Mittagessen leckere Zwiebelwähe (weil: Oger sind wie Zwiebeln und Zwiebeln haben Schichten!). Als Abendessen wird ein wunderbares Buffett serviert, mit allem, was der Wald so hergibt – da greift Laura am liebsten zu.

Tagsüber ist das Programm vielfältig: Karate & Frisuren flechten mit Fiona, Feuer machen mit der Drachen-Lady oder ein Kurs mit Esel zum Thema «Wie kontrolliere ich mein ADHS». Lauras Lieblingsprogrammpunkt? Die Suche nach dem Muffin Man, begleitet von Pfeffi dem Pfefferkuchenmann und Adam Lambert, der den passenden Soundtrack liefert. 

Doch damit nicht alles. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, geht’s erst richtig los: der Shrek-Rave beginnt. Grüne Cocktails, Shots und musikalische Banger performt von der Ikone selbst: der guten Fee. Letztes Jahr hat Laura sich selbst noch nicht auf die Bühne gewagt, aber diesen Sommer ändert sich das. Sie ist sich noch nicht ganz sicher, ob sie lieber «All Star» von Smash Mouth oder «Halleluja» von Leonard Cohen performen soll – Hauptsache, sie kann die Aufmerksamkeit von einer der drei blinden Mäuse auf sich ziehen und den einen oder anderen Blick erhaschen. Auf die hat sie nämlich seit Kindheit selbst ein Auge geworfen.

 

Cheers und guten Appetit: Laura eröffnet für Rebecca ihr Traumlokal 

Nach einigen Jahren bei Bühler & Bühler hat Rebecca genug vom Texten. Sie möchte sich ihren grossen Traum erfüllen und ihr eigenes Restaurant eröffnen. Das Kulturangebot in ihrer Wahlheimat Wil ist ein Armutszeugnis. Darum ist schnell klar, welche Postleitzahl das Lokal tragen wird. Mit Inspiration ihres Lieblingsschuppens, der «Linde», bringt Sie Ihre Ideen aufs Papier: Whiskas & Whisky. Wichtig im Vorfeld: Dresscode ist all black. 

Betritt man das Lokal, taucht man ein in eine rauchige und dunkle Atmosphäre. Die Wände sind geschmückt mit Fotos von ihren Babys, den Devon Rex. Über dem Tresen ein XL-Gemälde von Becca und Ihren Katzen. Auf der Menukarte findet man eine reiche Auswahl der besten Whiskies aus der ganzen Welt. Jeder Whisky trägt einen passenden Katzennamen. Zur Verköstigung gibt’s Flammkuchen. Im zweiten Stock befindet sich die riesige Raucherlounge. Auf grossen Chesterfieldsofas und roten Samtsesseln wird geschlotet und Whiskies genossen. In der Ecke steht ein Davidoff-Zigarettenautomat. 

Wer Becca kennt, weiss, sie hat insgeheim eine Vorliebe für Karaoke. Darum nun zum Herzstück des Restaurants: Die neuste und beste Karaokemaschine auf dem Markt. Sie spuckt hässige und laute Tunes aus und lädt zum Mitsingen ein.

Danke Becca, dass du die Kultur in Wil wieder zum Leben erweckst!

 

Ein Hoch auf das Geburtstagskind: Robin veranstaltet die ideale Mottoparty für Clemens

15 Januar 2025. Das winterliche Wetter ist schön, draussen ist es klirrend kalt. In einem Haus am bedeutsamen Beustweg trifft sich eine grosse Gesellschaft in adretter Abendgarderobe. 

Alle famosen Filmstars des 20. Jahrhunderts sind anwesend: In einer Ecke gluckst Greta Garbo gerade Clark Gable zu. Am Wohnzimmertisch spielt Shirley Temple Schach gegen die heimliche Grossmeisterin Grace Kelly. Und Marylin Monroe macht's nicht mehr lange, denn ihr Blick ist schon völlig verklärt, als ihr Frank Sinatra zum zehnten Mal das Cocktailglas füllt. 

Nur im Zentrum des drolligen Durcheinanders steht ein Mann, der nicht verkleidet ist - denn er ist selbst ein Star und wird es auch immer bleiben. Natürlich handelt es sich dabei um den glamourösen Gastgeber C.F.!

Was glaubt ihr, welche Geschichte könnte so wirklich passieren?