1. Erstmal richtig zuhören
Das Briefing, der scheinbar trockenste Teil für Kreative. Aber ohne Ziel und Infos geht’s nicht. Was in prall gefüllten Powerpoint-Folien steckt, entwickelt sich manchmal zur perfekten Inspirationsquelle – vor allem mit guten Rückfragen. Denn auch die Kundschaft blüht oft vor Kreativität. Also: gut zuhören, wichtige Stichworte notieren und zwischen den Zeilen lesen. Dort verstecken sich meist die wertvollsten Inputs.
2. Braindumpen was das Zeug hält
Jetzt geht’s richtig los: einfach rauslassen. Alles, was irgendwo in den hintersten Ecken des Gehirns rumfliegt und irgendwie zum Thema passt, muss aufs Papier. Oder ins Miroboard. Hauptsache raus. Auch absurde Gedanken finden so einen Platz. Tönt komisch, aber wenn die mal draussen sind, entsteht Raum für zielführende Ideen. Pro-Tipp: Die abgefahrensten Ansätze wachsen dank den folgenden Schritten gerne zu wahren Meisterwerken heran.
3. Da geht noch mehr
Was geschieht nun mit diesem Gedanken-Tohuwabohu? Das nehmen wir und machen Grosses draus. Ganz wichtig dabei: mutiger denken als sonst. Sozusagen den Geist öffnen. Einfach gesagt, schwieriger getan. Ziemlich schnell schwirrt oft das Wort «aber» in den Gedanken umher. Wichtigste Regel: «Aber» gibt‘s nicht. Es lässt sich mit etwas mehr Gehirnjogging und Kreativität umgehen – glaubt mir.
4. Beruhigt euch wieder
Wer in Schritt 3 richtig abliefert, fliegt oft zu hoch – was alles andere als schlecht ist! Denn in diesem Moment kommen weitere Profis ins Spiel: Mit frischem Blick erkennen Art oder Creative Director Potenziale und bringen das kreative Gewusel auf die richtige Flughöhe. Ruft das Briefing erneut ins Gedächtnis. Brecht die Explosion an Fantasie aufs Wesentliche runter. Oft ist der Weg gar nicht mehr so weit. An dieser Stelle ein Shoutout an unsere kreativen Fluglotsen Rebecca, Stephanie, Vasco, Doris und Salvatore – was wären wir nur ohne euch.
5. Abschied tut weh, muss aber sein
Bleiben wir in der Flughafenanalogie, denn wir befinden uns nun kurz vor der Passkontrolle – oder auch dem Abschied. So winken wir Ideen hinterher, die vielleicht zu hoch geflogen oder am Ziel vorbei gesteuert sind. Keine Sorge: Irgendwann kehren sie vielleicht von ihrer Reise bei einem anderen Projekt zurück, für das sie besser passen. So schwer ein Abschied sein kann, umso wichtiger ist es, sich vom Ballast vermeintlicher Lieblingskonzepte zu verabschieden. Nur wer vollen Fokus auf die wirklich guten Ideen setzt, kann bei Schritt 6 richtig abheben.
6. Zeit, dem Ganzen die Kirsche aufzusetzen
Weg vom Flughafen, ab in die Bäckerei. Jetzt geht‘s um das Verfeinern. Mit der letzten Prise Zucker, vielleicht hier und dort noch ein Stück Butter. Die Idee wird perfektioniert, veredelt und schlussendlich bereit für die Vitrine gemacht. Zum Bestaunen für die Kundschaft. Mit einem Blick sollen Inhalt, Geschmack und Seele sichtbar werden. Dazu gehören passende Headlines, Mockups, Videos, Leitideen – kurz: alles, was dem Kreativkonzept den Charakter gibt. Wer jetzt nicht nochmal so richtig Gas gibt, kann sich den Weg bis hier hin eigentlich sparen.
Ende gut, alles gut
Mit diesen 6 Schritten lässt sich (meist) einiges garantieren: runde und kreative Gesamtkonzepte, strahlende Augen der Kundschaft und Stolz auf sich selbst. Und den darf man auf jeden Fall haben. Kreativkonzepte sind lange, anstrengende und zugleich unglaublich inspirierende, lehrreiche Projekte. Sie brauchen Mut, Offenheit, Wille und die Motivation, aus einem einfachen Briefing ein buntes Meisterwerk zu erschaffen. Auch wenn es nach Unmengen an Aufwand klingt: Der lohnt sich definitiv.
Ihr wollt sehen, welche Projekte wir mit diesen 6 Schritten umgesetzt haben?